Die Schilddrüse ist ein Organ, von dessen Größe wir uns nicht täuschen lassen dürfen. Dieses kleine Organ hat große Aufgaben zu bewältigen. Von seiner Leistung hängt unser Wohlbefinden, unsere Gesundheit, Schönheit und Fruchtbarkeit ab. Darüber habe ich in diesem Artikel geschrieben.
Heute möchte ich dir Wege aufzeigen, wie du deine Schilddrüse unterstützen kannst. Hier liest du, was sie gerne mag und was sie überhaupt nicht ausstehen kann. So kannst du selbst zur Gesundheit deines Powerorgans beitragen:
1. Ernährung und Nahrungsergänzung
JOD
Das bedeutendste Thema hier ist natürlich die Jodzufuhr. Jodmangel ist in unseren Breitengraden weit verbreitet. Dass wir nicht mehrheitlich mit einem Kropf herumlaufen haben wir ohnehin nur unserem extra jodierten Salz zu verdanken. Auf diese Weise wird versucht, die Bevölkerung zumindest notdürftig mit Jod zu versorgen. Menschen, die Fertigprodukte und Wurst essen haben in diesem Bereich einen Vorteil, da auch hier mit jodiertem Salz gearbeitet wird. Das ist eigentlich eine traurige Wahrheit.
Vegetarier und Veganer sind ebenfalls im Nachteil und sollten diesem Thema ausreichend Aufmerksamkeit widmen, da Jod in Pflanzen kaum oder nur in sehr geringen Mengen vorkommt, in Fleisch- und Milchprodukten hingegen schon. Dennoch ist der normale Bedarf an Jod über Ernährung kaum zu decken.
WICHTIG: nicht jeder sollte ungezügelt zu Jodergänzungen greifen. Die Gleichung lautet nicht „je mehr Jod, desto gesünder die Schilddrüse“. Menschen mit Hashimoto-Thyreoiditis, also einer Autoimmunerkrankung der Schilddrüse, sowie Menschen mit einer Schilddrüsenüberfunktion müssen vorsichtig sein! Hier ist ein behutsamer Umgang mit Jod ganz wichtig. Für alle anderen jedoch, also die Mehrheit von uns, ist es wichtig, einen Weg zu finden, sich ausreichend mit Jod zu versorgen.
Nach meinem letzten Artikel haben mich einige Menschen angesprochen und erzählt, bei ihnen wäre eine leichte Unterfunktion diagnostiziert worden, die keiner Behandlung bedarf. Die Ärzte Rüdiger und Simone Homm (s. Quellenangabe unten) kritisieren diese Vorgehensweise, denn wenn bei unserem ohnehin sehr lässig angesetzten Normwert eine Unterfunktion angezeigt wird, ist es höchste Zeit zu handeln. Es ist zu befürchten, dass die meisten Fälle leider sowieso unentdeckt bleiben. Über die Gründe hierfür und die Symptome der Schilddrüsenunterfunktion habe ich wie gesagt in meinem letzten Artikel geschrieben.
Bei einer Unterfunktion ist eine gute Jodversorgung enorm wichtig. Doch nicht nur bei einer Unterfunktion, auch für eine gesunde Schilddrüse ist Jod ein lebensnotwendiges Element. Da wie gesagt unsere Böden kaum mehr Jod enthalten, sind wir im Grunde auf zusätzliche Jodquellen angewiesen. Deswegen hat man für uns entschieden, unserem Kochsalz Jod hinzuzufügen. Nur dass gerade gesundheitsbewusste Menschen lieber gesündere Salze verwenden und diese Strategie nicht mehr greift.
Möglichkeiten, sich mit Jod zu versorgen:
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Regelmäßiger Konsum von Meeresfischen
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Jodiertes Speisesalz
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Milch- und Fleischprodukte
So. Bis auf den Fisch und gelegentlich Fleisch finde ich persönlich hier wenig Reizvolles. Wie viele andere Menschen verwende auch ich lieber vollwertiges Salz und verzichte damit leider auch auf diese Jodzufuhr. Meeressalz enthält nur ganz unwesentliche Mengen an Jod, auch wenn man es anders vermuten würde. So passierte es auch mir letztes Jahr, dass ich plötzlich unter Müdigkeit litt und angefangen habe zuzunehmen. Bei meinem Gewicht kein großes Problem, befremdend war nur das Gefühl, genau zu spüren, dass der Körper irgendwie anders funktioniert. Das etwas nicht stimmt. Ich war plötzlich eine verlangsamte Version meiner selbst und hatte kaum Energie.
ALTERNATIVE JODQUELLEN
Ich bin Kinesiologin und habe somit die Möglichkeit, auch bei mir selbst in einem gewissen Ausmaß zu testen. Es testete Jod mit Tyrosin. Da war mir klar, was los war. Ich wollte aber kein Jod einnehmen, da diese Kapseln sehr hochdosiert waren. Ich hatte bis jetzt immer einen schnellen Stoffwechsel und hätte genetisch eher eine Überfunktion zu erben. Das hat sich nach meinem 40er völlig geändert. Das Alter verändert unseren Körper. Dennoch wollte ich nicht diese Mengen an Jod einnehmen.
Nach einem interessanten Gespräch mit einer Apothekerin habe ich mich dann für diese Tropfen entschieden (in der Apotheke erhältlich):
Algen enthalten je nach Art gut brauchbare Mengen an Jod. Schon nach dem ersten Tag der Einnahme spürte ich eine deutliche Besserung. Ich war von dieser schnellen Wirkung wirklich überrascht. Ich habe die Tropfen nur zwei Wochen lang genommen, weil es mir recht schnell besser ging. Danach bin ich auf Spirulina umgestiegen:
Dieses Algenpulver tut meiner Verdauung sehr gut, obwohl es gar nicht für Verdauungsschwierigkeiten gedacht ist. Abgesehen von Jod enthält es eine hohe Menge an Protein und jede Menge Vitamine und Mineralstoffe, von denen weiter unten noch die Rede sein wird.
Ebenfalls empfohlen werden wegen ihrem Jodgehalt Nori-Algen. Diese habe ich in Form von Flocken zu Hause und verwende sie fast überall, wo Salz reingehört. Das ist meine eigene Art, mein Salz zu jodieren… Dies sind Möglichkeiten, bei denen es kaum zur Überdosierung kommen kann. Der Jodgehalt von Algen schwankt nämlich ziemlich stark und es gibt Algenarten, die deutlich mehr Jod beinhalten, sodass man sich leicht überdosieren und der Schilddrüse unnötig schaden kann. Eine Miso-Suppe hin und da ist ebenfalls unbedenklich und wer eine höhere Jod-Konzentration wünscht, greift vielleicht doch am besten zu Kapseln. Ich würde hier aber vorher lieber mit dem Arzt sprechen.
WEITERE EMPFEHLUNGEN
Stoffe, die die Schilddrüse im Gleichgewicht halten:
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Eisen
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Selen: bei Autoimmunstörungen werden mind. 200 µg empfohlen; Selenmangel allein kann schon zur Unterfunktion führen
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Zink: 10 – 30mg; erhöht Schilddrüsenhormonproduktion und –wirkung; ist allgemein wichtig für ein ausgeglichenes Hormonsystem
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Magnesium: 400 bis 1000mg;
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Vitamine B6, B12, C und D
Hier möchte ich nochmal den Hinweis auf Spirulina machen, da sie viele dieser Stoffe enthält. Ich bin von diesem Pulver wirklich begeistert. Da viele von uns einen Protein-Mangel haben, freue ich mich außerdem über den hohen Gehalt an pflanzlichem Protein, den Spirulina bietet.
2. Lebensführung
STRESS UND SCHLAFMANGEL
Was der Schilddrüse gar nicht gut bekommt sind Stress und Schlafmangel. Da man dies zu häufig hört, nimmt man es nicht sonderlich ernst, wer hat schon keinen Stress. Ich wiederhole es dennoch, denn durch diese zwei Faktoren kommt der gesamte Hormonhaushalt durcheinander. Stress kills hormons. Schlafmangel beeinflusst den Hormonhaushalt und die Schilddrüse beträchtlich. Entspannung und guter Schlaf sind die billigsten und einfachsten Wege, zu einem ausgeglichenen Hormonhaushalt zu kommen.
UMWELTGIFTE
Belastungen mit Quecksilber, Kadmium, Blei führen zu Schilddrüsenstörungen. Genauso wie Nitrate und Weichmacher in Kunststoffen.
MEDIKAMENTE
Folgende Medikamente beeinträchtigen die Schilddrüsenfunktion: Betablocker, Lithium, Antidepressiva, Epilepsie-Wirkstoffe, Gerinnungshemmer, Antiarrhythmika, Entzündungshemmer (Cortisonpräparate).
HPU
Hä? Noch nie gehört, stimmt´s? HPU ist eine Stoffwechselstörung, bei der Zink, Vitamin B6, Mangan und Magnesium nur unzureichend vom Körper aufgenommen werden. Sie trifft vor allem Frauen und gar nicht so wenige. Bei Schulmedizinern weitgehend unbekannt und unterschätzt, kann dies langfristig gravierende Folgen haben. Zink und Vitamin B6 gehören schließlich zu den Stoffen, die die Schilddrüse – wie auch das restliche Hormonsystem – dringend benötigen. Hier gibt es einen Online-Test, mit dem du herausfinden kannst, ob du betroffen sein könntest: http://www.keac.de/
Der Test lässt sich nicht direkt verlinken, also gehe auf die Seite, links oben auf „HPU und HPU-Test“, dann klickst du im Text auf den Link „Fragebogen“.
3. Dien Cham
Für diejenigen, die meine „Chi statt Botox“-Methoden kennen, ist dies nichts Neues. Über Reflexpunkte im Gesicht kann man Organe erreichen und beeinflussen, während als Nebeneffekt Falten gemildert werden und die Gesichtshaut einen Energiekick bekommt.
Hier sind Punkte für die Regulierung der Schilddrüse. Es sind allgemein unterstützende Punkte, daher kann man sie bei allen Störungen der Schilddrüse ohne Risiko anwenden:
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Möglichkeit 1: 7, 8, 14, 39, 100, 0
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Möglichkeit 2: 14, 15, 26, 8, 20, 0
Beim Punkt „0“ legt man den Mittelfinger vor das Ohr, den Zeigefinger hinters Ohr und reibt ein paarmal kräftig rauf und runter.
Die Empfehlung lautet, täglich gerne auch mehrmals zu massieren. Spüre nach, welche Punktereihe besser für dich passt, du kannst sie auch abwechselnd einsetzen.
Bei der Unterfunktion kannst du folgende Punkte dazunehmen:
15, 127, 19, 103, 126
Das sind energetisierende Punkte, die du allerdings bei Schwangerschaft und Bluthochdruck nicht stimulieren solltest.
Über die Schilddrüse habe ich bereits geschrieben: Wie Du erkennst, ob Deine Schilddrüse okay ist.
Auch über Dien Cham gibt es bei mir schon einen Artikel: Dien Cham Punkte für ein besseres Hormongleichgewicht.
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