Gesichtsyoga gehört schon so lang zu meinem Leben, dass ich manchmal vergesse, dass es anderen nicht so geläufig ist wie mir. So passiert es, dass ich immer wieder dasselbe gefragt werde, wenn ich wieder einige Gesichtsyoga-Übungen gepostet habe. Hier erkläre ich also die Grundlagen dieser großartigen Methode.

1. Was ist Gesichtsyoga?

Gesichtsyoga ist eine Methode, die die Muskulatur des Gesichts trainiert. Das ist deswegen von großer Bedeutung, weil wir mit zunehmendem Alter 30 – 40% der Muskelmasse verlieren. Das ist sehr viel! Sieh dir an, was deinem Gesicht die Form gibt, die es hat:

Bildquelle: 123rf.com/Chastity

Keine Creme der Welt – und auch keine Botoxspritze – kann den Verlust der Muskelmasse und -straffheit ersetzen. Das können nur gezielte Übungen. 

Für alle Skeptiker habe ich eine gute Nachricht: die positive Wirkung von Gesichtsyoga wurde wissenschaftlich bestätigt. Warum sollte es für den Körper wichtig sein, seine Muskulatur zu trainieren und für das Gesicht nicht? 

OÖN, 10.1.2018

OÖN, 10.1.2018

2. Was bewirkt Gesichtsyoga?

Gesichtsyoga strafft die Muskulatur. Das bedeutet, dass das Gesicht wieder mehr Halt bekommt. Der Stirnmuskel ist in der Lage, die Augenbrauen hoch zu halten, das Oberlid hat daher ausreichend Platz und wird ebenfalls gestrafft. Die Hängebäckchen werden so gemindert, die Nasolabial- und Zornesfalten verhindert.

Gesichtsyoga sorgt aber auch dafür, dass die Muskeln an Volumen gewinnen. Da unser Unterhautfett immer weniger wird und das Gesicht an Substanz verliert, versuchen wir, die Muskeln so wachsen zu lassen, dass das verloren gegangene Volumen ersetzt wird und die Haut sich so wieder straffen kann.

Natürlich gibt es Nebeneffekte. Durch die intensive Arbeit des Gewebes verbessert sich die Blutzirkulation und die Versorgung der Haut. Da unsere Muskeln miteinander verbunden sind, wirken sich die Gesichtsyoga-Übungen sehr positiv auf die Nackenmuskulatur aus. Kieferbeschwerden bessern sich, Tinnitus verschwindet oft, die Lymphe kommt in Bewegung. Das Gesicht wirkt direkt nach dem Üben straffer, entspannter und besser durchblutet.

3. Wie oft soll man Gesichtsyoga machen?

Gesichtsyoga kann man 5 bis 6 mal die Woche machen. Die Haut braucht mindestens einen Erholungstag. Ich persönlich mache Gesichtsyoga von Montag bis Freitag und gebe meinem Gesicht am Wochenende „frei“.

Ich würde dir raten: mäßig aber regelmäßig. Vergiss nicht, dass es sich hier um ein Langzeitprojekt handelt. Wenn du dir zu hohe Ziele setzt, gibst du bald frustriert auf. 

Ich über Gesichtsyoga für „Gesünder leben“. Klick auf das Bild, um den ganzen Artikel zu lesen.

4. Wie lang macht man die Übungen?

Ich empfehle 30 Sekunden pro Übung. 

Ich habe in meinem Übungsprogramm 12 Übungen – für jede Gesichtspartie mindestens eine, damit das ganze Gesicht gründlich durchtrainiert wird. Das bedeutet, dass du für so ein „Workout“ nur 6 Minuten brauchst.

Später, wenn du schon geübter bist, kannst du länger trainieren und durchaus 45 oder 60 Sekunden pro Übung machen. Das empfiehlt sich vor allem bei Übungen für die Gesichtspartie, die dir ein besonderes Anliegen ist. Bei mir waren das die Zornesfalten, die dank Gesichtsyoga heute schon Vergangenheit sind. Aber genau deswegen übe ich die Stirnübungen immer länger als die anderen Übungen.

Einige Übungen von mir findest du auf meinem YouTube-Kanal (Christina Schmid)

5. Wann sollte man Gesichtsyoga machen?

Ich finde, die ideale Zeit ist gleich am Morgen. Gesichtsyoga macht munter, lässt die gestaute Lymphflüssigkeit abfließen, macht die Augen schön offen, man braucht danach weniger Makeup. 

Aber grundsätzlich kannst du Gesichtsyoga jederzeit machen. Der einzige Zeitpunkt, der nicht so geeignet ist, ist kurz vor dem Schlafengehen. Dein Gesicht ist nach dem Üben energetisiert, du wirst nicht gut schlafen können. 

 

 

 

 

 

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Ich empfehle dir, Gesichtsyoga immer zur gleichen Zeit zu machen. Ich sage es nochmal – es ist ein Langzeitprojekt. Du musst dir antrainieren, es ganz selbstverständlich zu einer bestimmten Zeit zu machen. Die ideale Zeit für mich persönlich ist daher am Morgen. So wird es gleich erledigt, und ich kann es aus dem Kopf lassen. Manchmal mache ich es noch im Bett, nach dem Aufwachen. Es ist eine echte Aufstehhilfe. 

Wer schnell Ergebnisse sehen will, kann natürlich auch zweimal am Tag üben. Doch so sehr ich diesen Ehrgeiz auch verstehen kann, möchte ich dich bitten, dich nicht in gewisse Gesichtsbereiche zu „verbeißen“. Gesichtsyoga entfernt nicht jedes Fältchen, aber es lässt dein Gesicht regelrecht aufblühen. Und durch die neu gewonnene Festigkeit und Strahlkraft treten die übrig gebliebenen Fältchen in den Hintergrund. 

 

 

 

Übe also nicht gegen dich, sondern für dich. Für ein fittes Gesicht und ein gutes Gefühl. Love first!

Falls du ein gutes Gesichtsyoga-Programm suchst, biete ich dir in meinem Buch „Chi statt Botox“ mehrere an. Du kannst auch in meinem Online-Kurs face to face mit mir üben. (Gelegentlich ist mein Buch bei Amazon vergriffen – dann kannst du portofrei nach D und Ö beim Verlag bestellen:  https://www.bacopa.at/page/md3000003_35379.html)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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